
Dialog 3:
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Laura Mahnke & Alexandra Tretter
Vitrinen
Laura Mahnke & Alexandra Tretter
Überlagerungen, Verformungen, Öffnungen, Oberflächen, Strukturen -
die Symboliken Alexandra Tretters und die materialbezogenen, seltsam fremd
erscheinenden Formen Laura Mahnkes gehen als verschiedenartige Annäherungen an
weibliche Körperlichkeit in den KVHBF Vitrinen einen engen Dialog ein. Sie
eröffnen einen atmosphärischen, aber auch rigorosen Interpretations- und
Reflexionsspielraum.
Ausgehend von ihrer beider Rollen als Mutter und Künstlerinnen,
treten Laura Mahnke und Alexandra Tretter in eine dialogische
Auseinandersetzung über ähnliche Erfahrungen und unterschiedliche Umgangsweisen
damit, über tabuisierte Themen, idealisierte Mutterliebe und die
gesellschaftliche (Unter)Bewertung von Mutterschaft. Eine Ambivalenz aus Nähe und Distanz zieht sich durch ihre
Vitrinenaustellung, die sich nicht zuletzt auch in dem Verhältnis zwischen autark
und gemeinsam zeigt, das sie für ihre Werke gewählt haben und das sich auch im
Verhältnis von Mutter und Kind wiederfindet. In der Vitrine der HFBK zeigen die
beiden Künstlerinnen entsprechend keine eigenen Werke, sondern Zeichnungen und
Malereien ihrer Kinder. So thematisieren Mahnke und Tretter Veränderungen und
Verbindungen zwischen Frau und Mutter, ebenso wie die gemeinsame Reise von
Mutter und Kind durchs Leben – eine Analogie zum Bahnhof als Ort von Ankunft,
Abfahrt und Verbindungen. Der öffentliche Raum der Vitrinen wird zum Schauplatz
um die Wertschätzung der sowohl körperlichen als auch seelischen weiblichen Kraft sichtbar zu machen.
In Laura Mahnkes (*1991 lebt und arbeitet in Hamburg) Arbeiten können Materialien zu Metaphern oder Analogien werden. Das Formen der Materialien verbildlicht Emotionen oder körperliche Zustände. Durch die fotografische Annäherung an ein Objekt und das Verfremden der aufgenommenen Bilder entstehen neue Interpretationsräume.
Die künstlerischen Arbeiten von Alexandra Tretter (*1988, lebt und arbeitet in Berlin) bestehen aus der Untersuchung eines von ihr entwickelten Symbols, dass den Mund, das Auge, die Vulva, das Ei und die Mandorla in sich vereint welche als sowohl plakative als auch meditative Grundlage dienen, Reflexionen zu schaffen.
Feminism: Federica Bueti & Karolin Meunier





